Mitgehört und Nachgefragt:

Hörspielheldin Petra im Gespräch mit Hans Clarin und Christine Neubauer

Hans Clarin

 

Hat es ihnen eigentlich ein bißchen Leid getan, daß Sie dieses Mal zum ersten Mal dem Pumuckl ihre Stimme nicht mehr geben konnten?

Ja, man muß halt mit so was rechnen und wenn das mal passiert, dann muß man es hinnehmen. Natürlich hat es mir leid getan, andererseits wurde es wieder aufgewogen, weil ich ja den Herrn Eder gespielt habe. Insofern war es nicht gar so traurig. Und wenn mal wieder ein Pumuckl-Film kommen sollte, da muß man mal beim Fernsehen fragen, ob die so viel Geld haben, dann werde ich ihn bestimmt wieder sprechen.

Bei den Synchronarbeiten waren sie ja dabei, Sie haben ihren Nachfolger [...] sozusagen unterstützt. Wie ist das denn gewesen?

Na ja, er hat das ja sehr gut gemacht und es ist ja nicht nur die Stimme, sondern man muß ja in das Seelenleben von dem Pumuckl einsteigen, auch wenn man ihn synchronisiert. Und da konnte ich ihm dann öfter ein paar Tips geben.

Jetzt habe ich gehört, als klar war, daß Sie nicht mehr synchronisieren können im Moment, da hat es dutzende von Anrufen und Anfragen gegeben, da gab es ganz viele Leute die geglaubt haben, das mach jetzt ich.

Ja, ja, also Bewerbungsschreiben kamen sehr viele. Das war sehr interessant und sehr komisch (lacht). Und ich habe auch manche beantwortet.

Wie ist denn das gewesen, daß Sie jetzt das erste Mal auch Meister Eder waren, wie ist denn das Leben mit so einem Kobold?

Schwierig, sehr schwierig. Aber ich habe mir schon gedacht, daß es schwierig ist, insofern habe ich es hingenommen. Aber mit diesem Kobold auch im Kino zu leben, ist natürlich sehr schwer. Wenn der Film gedreht wird, ist er ja noch gar nicht da, weil er ja erst gezeichnet wird. Also muß man immer in eine leere Situation blicken. Und das ist die Schwierigkeit, und da habe ich dann doch schon den Gustl Bayrhammer sehr bewundert, wie er das meisterhaft in vielen, vielen, vielen Filmen gemacht hat.

Was ist denn jetzt schöner, der Pumuckl zu sein oder der Meister Eder zu sein?

Am schönsten wäre es, der Pumuckl und der Eder zu sein. Und sie merken, daß ich nicht "Meister Eder" sage. Das tue ich absichtlich, weil das war der Gustl Bayrhammer und da kann keiner einsteigen. Dem Schuh paßt keiner. Und insofern ist das einfach ein Herr Eder.

Wie kam es eigentlich dazu, daß sie die Rolle des Herrn Eder bekommen haben?

Und dann ergab es sich gerade, daß man jemanden suchte für den Eder. Und dann haben die Verantwortlichen gesagt, dann soll ich es mal probieren. Und das habe ich probiert, und das Ergebnis werden wir jetzt gleich sehen.

Können Sie denn überhaupt den Pumuckl noch synchronisieren, Sie müssen da ja Ihre Stimme verstellen, geht das überhaupt noch, oder geht das wieder?

Ja, ja, das geht wieder. Die Stimme wird immer besser und wenn noch mal ein Film gedreht werden sollte, dann kann ich wieder von vorne anfangen.

Aber es war ja immer in den Schlagzeilen Ihre angeschlagene Gesundheit, was sagen Sie dazu?

Ja, die war mal angeschlagen. Aber man hat ja nicht ewig eine angeschlagene Gesundheit. Und wenn einer Masern oder Scharlach hat, dann gehen die auch vorbei.


 

Christine Neubauer

 

Welche Schwierigkeiten bereitete der Filmdreh mit einem virtuellen Schauspiel-Kollegen?

Der einzige, der mit der virtuellen Figur spielen muß, ist die Rolle Meister Eder. Alle anderen sehen ihn ja auch wirklich nicht.

Gibt es Momente, oder gab es Momente in ihrem Leben, wo Sie sich gedacht haben, jetzt wäre ich gerne auch unsichtbar?

Ich habe hart daran gearbeitet, habe es ständig probiert, das ist mir noch nie gelungen (lacht).

Pumuckl ist etwas für kleine Jungen, kleine Mädchen. Man sagt immer Modell-Eisenbahn ist mehr etwas für kleine Jungen. Wie sieht es denn aus?

Pumuckl ist nicht nur für kleine Jungen oder kleine Mädchen, sondern ich denke auch für große Jungen und große Mädchen. Das ist wirklich alterslos. Das ist, denke ich, auch der Erfolg von Pumuckl. Über diese Jahre hinweg schon.

Haben Sie früher als Kind mit einer Modelleisenbahn gespielt?

Nein. Aber ich habe auch jetzt nicht unbedingt so viel mit Puppen gespielt. Ich habe mich immer schon sehr gerne verkleidet und habe irgendwelche Rollen gespielt, aber nicht mit den mädchen- oder jungentypischen Dingen.

Hörspielheldin Petra: Das heißt, was macht den besonderen Charme von Pumuckl aus?

Das er witzig ist, sich natürlich an keine Regeln hält, das ist ja für Kinder immer etwas sehr schönes, das er unsichtbar ist und dadurch Dinge tun kann, die man im normalen Leben nicht zustande bringen würde.

Hörspielheldin Petra: Was können wir Erwachsenen von ihm lernen?

Die Erwachsenen können von ihm lernen, denke ich, daß man alles nicht so tierisch ernst sehen sollte, und wenn Dinge passieren, ist es vielleicht auch mal ein Kobold gewesen. [...] Und dann denk ich mir, wäre schön, wenn man es auf einen Klabauter schieben könnte, aber es war die eigene Schusseligkeit.

 





















Photos: Petra Umlauf

 

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Grußwort von Ellis Kaut

Ankunft der Schauspieler

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